Antikes Handwerk und Leben im Rheinland zwischen 100 BC und 100 AC
Antikes Handwerk und  Leben im Rheinland zwischen 100 BC und 100 AC

An dieser Stelle versuche ich meine praktischen Arbeiten darzustellen, so das sie vielleicht als Vorlage brauchbar sind.

 

Grundsätzlich bin ich bei den Farben meiner Rolle treu geblieben: Arm = kaum Blau, wenig Rot, sondern natürliche Färbungen und Naturgefärbtes in gelblichen und grünlichen Tönen. 

 

Selbstverständlich kaufe ich bei meinem lokalen Stoffehändler oder im Web Meterware, da ich nicht selber weben kann und handgewebte Stoffe mein Budget sprengen. Ich achte aber auf zeitlich passende Webarten (z. B. Leinwandbindung, diverse Köperbindungen), realistischen Farbtöne (pastellich, nie zu knallig)  und kaufe natürlich nur Leinen und Wolle. Baumwolle war den Römer zwar spätestens ab dem 3.Jh. n. Chr. bekannt, blieb aber bis ins 18. Jahrhundert ein Luxusgut für die Superreichen, daher nix für mich.

 

Alle Stoffe sollte man vor dem Zuschneiden waschen,  da die Stoffe immer etwas einlaufen. Bei modernen Waschmaschinen geht das auch mit Wolle.

Außerdem sollte man möglichst Leinen mit Leinen und Wolle mit Wolle nähen, da es sonst später zu unschönen verzogenen Nähten kommen kann, wenn man mischt.

 

Ich säume alle Kanten grundsätzlich im  Schlingstich und vernähe meine Stücke dann mit der Thorsberg-Naht. Dazu verwende ich eine handgeschmiedete Messingnadel, die den bronzenen Originalen in der Größe sehr nahe kommt (Nadeln aus Bein sind mir zu grob).

 

 Wie auch bei der Holzbearbeitung geht es mit modernen Maschinen schnell, sauber und haltbar, aber mit reinem Handnähen (auch bei den nicht sichtbaren Nähten) kommt man eben auch hier den Originalen näher.

 

 

 

Schlingstich:

 

Faden auf die Stoffkante vorlegen, hinter dem  Stoff eine Schlaufe bilden und dann durch den Stoff von vorne durch die Schlaufe durchstechen (je nach Stoff 2 - 4mm unterhalb der Kante), dann vorsichtig zuziehen. Nächster Stich wieder je nach Stoff 2 - 4 mm entfernt setzen.

 

 

Thorsberg-Naht:

 

Beide Stoffkanten jeweils etwa 10mm umlegen. So entstehen direkt an der Naht vier Lagen Stoff. Dann etwa 2 - 4 mm vom Rand entfernt, jeweils mit ca. 2 -4 mm Abstand zwischen den Stichen im Heftstich vernähen.

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© Joachim Werthmann